Rajasthan - du hast mir´s angetan!
Ich dachte schon bisher, Indien sei bunt - doch da kannte ich Rajasthan noch nicht!
Hier herrschen Farben - überall!
Wir werden uns Jaipur (pink city) und Jodhpur (die blaue Stadt) ansehen.
Wir tuckern mit dem Bus nach Jaipur, Kamele haben die Ochsengespanne abgelöst, es fühlt sich an, als wäre die Wüste ganz nah. Allerdings nicht den Temperaturen nach, ich brauch noch immer lange Ärmel!
Moderne Einkaufszentren, gut ausgebaute Straßen...man könnte fast im Westen sein - doch uns zieht es in die Altstadt, in ein kleines Guesthouse, die Wände mit traditionellen Motiven bunt bemalt, von unserer Frühstücksterrasse aus, beobachten wir wild herumlaufende, und -fliegende Pfaue.
Wir schlendern durch die rosarote Altstadt, die Architektur ist großartig, ungewöhnlich und findet ihren Höhepunkt im HawaMahal, dem Palast der Winde. Natürlich kennen wir die fächerförmige Fassade aus zahlreichen Dokumentationen, nicht aber was dahinter steckt. Von der Rückseite gelangt man in einen malerischen Hof und kann dann die Nischen und Ecken erklimmen, die einst den Frauen der Maharajas vorbehalten waren. Wir blinzeln durch die filigranen mit Sehschlitzen versehenen Mauern, 933 Nischen und Fenster ermöglichen es, sich wie eine Maharani zu fühlen, auch wenn einige Touristen, viele Inder und Japaner, sich ebenfalls über die schmalen Treppen über 5 Stockwerke schlängeln. 1799 dürften die Festzüge auf den davor befindlichen Straßen wohl interessanter gewesen sein, als der heutige moderne Stadtverkehr.
Dann stürzen wir uns in die Bazarstraßen und nur meiner totalen Überforderung durch dieses farbenfrohe, allumfassende Angebot vom Tee zu den Gewürzen, vom scharfen Duft der Chillies zu zahlreichen Gläsern voll mit bunten Bonbons, von Seidenschals zu knalligen Saris, dazwischen silberfarbige Blechtöpfe, Goldschmuck, und so viel mehr, ist es zu verdanken, dass ich nicht in einen totalen Einkaufsrausch verfalle. Die Preise sind haarsträubend günstig, aber ich schaff es einfach nicht, an einem Stand zu verweilen, ich muß weiter (und Pauli ist froh darüber) und so flüchten wir auf eine Dachterrasse in die kulinarische Umarmung eines echten Rajputen, bunt gekleidet, elegant und natürlich mit dem typischen Zwirbelbart.
Ich glaubte, Jaipur sei die Stadt erfüllter Träume, für die wir uns - irgendwann viel mehr Zeit nehmen sollten - doch da kannte ich Jodhpur noch nicht.
Eine wunderschöne Busfahrt durch die Steppen Rajasthans, man spürt Hitze und Trockenheit, auch wenn die Menschen noch Pullover tragen. Frauen in bunten Saris, mit goldenem Haarschmuck, der in die Stirn hängt, schweben durch die dürre Landschaft und Männer mit bunten Turbans und gezwirbelten Bärten.
Wir wohnen im "Singhvi´s Haveli" wie in tausendundeine Nacht. Architektur wie im Palast der Winde, mit Restaurant unter Sternen im Innenhof, mit Blick aufs Meheranga-Fort (das zu Fuß in 5 Minuten erreicht ist), Zimmern wie im Märchen und einem Rooftop mit Blick über die blaue Stadt-drehst du dich um, siehst du das überwältigende Fort.
Die Häuser der Altstadt sind tatsächlich Brahmanen-blau und schützen so auch gegen Mosquitos ???, es gibt nur Flachdächer, auf denen sich das Leben abspielt, Wäsche aufgehängt wird oder sich Hanuman-Languren eine Pause gönnen. Wenn man sich in eine Stadt verlieben kann, dann in Jodhpur!
Am nächsten Tag genießen wir das Fort mit einer tollen Audio-Führung, während die hilfsbereiten, netten Manager des Singhvi´s Haveli unsere Weiterreise organisieren.
Soll ich auch mal etwas von unseren Reise-Hoppalas erzählen? Okay!